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27. August 2014

Karthaus – das stille Dorf im Schnalstal

10km nach der Taleinfahrt zum Schnalstal weisen Ihnen 6 steinerne Mönche den Weg zum ehemaligen Kartäuser-Kloster Allerengelberg. Noch heute spürt man in Karthaus den Geist des einstigen Kartäuser-Klosters.

Karthaus MöncheDie Geschichte des Kartäuser-Kloster Allerengelberg

Bereits 1326 entstand ein kleiner Holzbau welcher sich rasch zu einer beeindruckenden Anlage entwickelte. Die strengen Vorschriften verlangten von den Ordensbrüdern ein sehr zurückgezogenes Leben in Einsamkeit und Stille. Sogar das Sprechen wurde den Mönchen verboten. Die imposante Ringmauer um das Kloster, welche noch fast vollständig erhalten ist, wurde im Jahre 1525 erbaut, nachdem die Mönche von den aufständischen Bauern vollständig ausgeraubt wurden. Im Jahre 1782 wandten sich die Mönche zu sehr der Welt zu, dies führte zur Auflösung des Klosters und die Anlage wurde an Bauern und Händler verkauft. 1924 brannte das Kloster fast vollständig nieder, wurde aber wieder aufgebaut. Aus der Kartause wurde inzwischen das Dorf Karthaus, aber die geheimnisvolle Stille liegt noch immer über diesen Ort.

Silentium mit Gemaelde Karthaus-Schnalstal 790x300Das Projekt SILENTIUM

Genau um dieses Phänomen der Stille wurde ein Projekt erarbeitet, welches die Geschichte dieses einzigartigen Dorfes erzählt. Insgesamt 12 Stationen wurden errichtet, die Sie über 2 verschiedenen Routen selbstständig besichtigten können. Kleine Kapuzinermönche weißen Ihnen den Weg. Der Rundgang beginnt am ehemaligen Haus des Priors am Dorfplatz von Karthaus. Dort finden Sie den Eingang in den Kreuzgang, an dessen Anfang ein 9 minütiger Film in poetischen Bildern die wechselvolle Geschichte der Kartause erzählt. Wenn Sie durch den hellen Kreuzgang schreiten können Sie neben dem ehemaligen Klosterfriedhof, einer Zelle und dem Kräutergarten auf eine eindrucksvolle Kunstaustellung in Karthaus  besichtigen. Diese Ausstellung von Südtiroler Kunst findet jedes Jahr von Mitte Juli bis Ende August statt. Nachdem Sie den Kreuzgang verlassen haben kommen Sie zur Klosterkirche. Nun können Sie entweder wieder zum Ausgangspunkt zurückgehen oder Ihren Rundgang noch ausdehnen und eine kleine Wanderung um die Ringmauern des ehemaligen Klosters machen. An der Kirche vorbei finden Sie eine Pforte welche Sie zur Kirche der hl. Anna führt. Nach einem 10 minütigen Spaziergang um die Ringmauern erreichen Sie die „Heilig-Grab-Kapelle“, welche Sie auch gerne von innen besichtigen können. Nachdem Sie noch die Klosterküche besichtigt haben erwartet Sie die letzte Station der Anlage: der ehemalige Fischteich. Dort weißt eine Installation auf die Bedeutung der Fische für die Mönche hin.

kloster_karthausDie Wanderwege „Via monachorum“ führen Sie nach Karthaus

Gerne können Sie die Besichtigung des Dorfes Karthaus auch mit einer Wanderung verknüpfen.  Zum Projekt Silentium gehört nämlich weiters die „Via monachorum“, ein aus mehreren Richtungen nach Karthaus führender Wanderweg. Er ist von philosophischen Zitaten über die Stille und das Schweigen gesäumt. Es gibt insgesamt 3 Wege welche zu diesem Projekt gehören und ebenfalls mit etwas größeren Kapuzinermönchen gekennzeichnet sind. Einer beginnt etwa 9 Kilometer nach der Taleinfahrt und bringt Sie nach ca. 90 Minuten nach Karthaus. Ein zweiter Weg beginnt am Dorfplatz von Katharinaberg, ein dritter im alten Wallfahrtsort Unser Frau im Schnalstal. Diese Wanderwege laden Sie dazu ein die Stille zwischen Vogelstimmen, und Wasserrauschen bewusst zu hören.

Das Dorf Karthaus befindet sich nur wenige Autominuten vom Dolce Vita Hotel Lindenhof in Naturns entfernt. Ein Besuch des ehemaligen Klosters lohnt sich allemal.

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