Kulinarik
05. April 2016

Was ist „Clean Eating“? Chefkoch Andreas erklärt, wie es funktioniert!

„Iss nichts, was deine Oma nicht schon als Lebensmittel erkannt hätte“

Beim Begriff „Clean-Eating“ handelt es sich nicht um eine Diät, sondern um ein Ernährungskonzept. Es geht darum, möglichst  unverarbeitete, frische und vollwertige Lebensmittel zu essen. Auf industrielle Lebensmittel, die teilweise stark verarbeitet sind, sollte beim „Clean Eating“ verzichtet werden. Wobei das Wort „verzichten“ hier ein wenig falsch gewählt ist: es sollte kein Verzicht sein,  sich nur von gesunden und reinen Lebensmitteln zu ernähren,  es sollte vielmehr Spaß machen, neue Lebensmittel und Rezepte auszuprobieren. Kennen Sie beispielsweise schon Quinoa, Chia-Samen, Amarant oder Kamut? Diese Lebensmittel lassen sich prima in den Alltag einbauen, schmecken noch dazu sehr lecker und lassen sich leicht zubereiten.

Sich „clean“ zu ernähren ist im Grunde auch gar nicht schwer. Es geht nur darum, möglichst unverarbeitete, natürliche  Produkte zu essen. Man muss keine Kalorien zählen und nichts notieren, man muss nur unterscheiden, ob ein Lebensmittel „clean“ – also natürlich – ist, oder ob es industriell verarbeitet ist.

Naja ich gebe zu, ganz so einfach ist es nun doch nicht. Viele Etiketten locken mit Begriffen wie „NATÜRLICH“, 100% reiner Apfelsaft,  ohne künstliche Zusätze und und und. Doch die Marketing-Experten dieser Produkte werden für genau das bezahlt.

Um die natürlichen von den stark verarbeiteten Lebensmitteln zu unterscheiden,  gibt es 2 einfache Faustregeln zum Merken:

  • Produkte die mehr als 5 Inhaltsstoffe enthalten sind meist nicht „clean“
  • Alle Zutaten, die Euch unbekannt sind oder die Ihr nicht aussprechen könnt, sind tabu. Dazu gehören Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und alle anderen E-Nummern.

Exostische Früchte ObstWenn Ihr versucht nach diesen beiden Regeln einzukaufen, seit Ihr schon super, allerdings ist das gerade am Anfang recht schwierig und ihr werdet sicher noch auf das ein oder andere verarbeitete Lebensmittel reinfallen. Aber mit der Zeit werdet Ihr sicher richtige Einkaufsprofis, da bin ich mir sicher. Statt der Tiefkühlpizza könnt ihr Euch ja selbst eine Blechpizza machen und diese mit frischem Gemüse belegen. Statt dem industriellen Erdbeerjoghurt nehmt Ihr zuckerfreies Naturjoghurt und mischt es mit pürierten Erdbeeren. Statt normalen Nudeln nur noch Vollkorn-Pasta.

Natürlich ist es kein Muss zu 100% nur noch natürlich Lebensmittel zu essen und in einigen Fällen auch schwer umsetzbar. Ein Stück Kuchen zum Geburtstag oder etwas Schokolade hat noch niemandem geschadet. Aber versucht jeden Tag euer Bestes. 🙂 Es gibt nämlich auch Schokolade oder andere Süßigkeiten die „clean“ sind.

Wie alltagstauglich ist „Clean Eating“?

Zu allererst muss gesagt werden: wer sich „clean“ ernähren will, muss sich selber in die Küche stellen und kochen. Darum kommt man nicht herum. Natürlich nimmt dies mehr Zeit in Anspruch, als  sich von Fertigprodukten zu ernähren, die man nur noch in den Ofen oder die Mikrowelle schieben muss.  Aber mit ein wenig Planung kann man dieses Ernährungskonzept gut in seinen Alltag integrieren. Wenn Ihr Euch trotzdem mal eine Pizza bestellen wollt, dürft Ihr das natürlich gerne machen und braucht Euch dabei überhaupt nicht schlecht zu fühlen.

2 hilfreiche Tipps für den Alltag

Damit der Lieferservice aber eine Ausnahme bleibt und nicht zur Regel wird, ist es hilfreich, sich am Samstag oder Sonntag eine Einkaufsliste für die ganze Woche zu schreiben, so habt Ihr im Supermarkt einen Überblick und es landen (meist) nur die Lebensmittel im Einkaufswagen, die auch auf dem Zettel stehen. Damit nichts „Falsches“ ins Wägelchen kommt, mein Tipp: niemals hungrig einkaufen gehen.

Wenn Ihr nicht immer Zeit habt zu kochen, könnt Ihr auch für einige Tage schon etwas vorkochen und dann nur noch mit einigen Lebensmitteln verfeinern oder aufwärmen. Was ebenfalls hilft, um sich auch unterwegs gesünder zu ernähren, ist, gesunde Snacks von zu Hause mitzunehmen. So entgeht Ihr der Gefahr, bei Heißhunger in die nächste Bäckerei oder ins nächste MC-Donalds zu laufen.DSC_1126

Was sind die Vorteile von Clean Eating?

  • Bessere Verdauung
  • Man fühlt sich frischer und voller Energie
  • Gesteigertes Wohlbefinden
  • Das Hautbild bessert sich
  • Der Schlaf bessert sich
  • Der Bezug zu „gesunden“ Lebensmitteln wird besser
  • Ein natürlicher Detox-Effekt stellt sich ein
  • sogar Gewichtsverlust
  • Weniger Kopfschmerzen
  • Clean Eating ist wesentlich unkomplizierter als so manche Diät

Viel Erfolg!

Ich hoffe, ich konnte Euch mit meinen Tipps helfen und das Ernährungskonzept Clean Eating ein wenig näher bringen. Die Umstellung solltet Ihr Schritt für Schritt angehen – auf keinen Fall alles auf einmal. Denn wenn Ihr Euch am Anfang überfordert fühlt,  werdet Ihr schnell die Lust und die Motivation verlieren. Und eine gesunde Ernährung soll schließlich Spaß machen. Gerne könnt Ihr mir auf Facebook oder in den Kommentaren Eure Erfahrungen mitteilen. Wie ist es Euch ergangen oder was hat Euch die gesündere Ernährung gebracht?

Facebook: DolceVita Hotel Lindenhof

Zusammengefasst hier nochmal die wichtigsten Regeln für Clean Eating:

  • Auf eine ausgewogene Ernährung achten
  • Viel trinken! Mindestens 2 bis 3 Liter am Tag
  • Frühstücken und zwar jeden morgen
  • 5 bis 6 kleine Mahlzeiten über den Tag verteilen
  • Auf Nahrungsmitteln mit künstlichen Zusätzen verzichten
  • Leere Kalorien wie Weißmehl oder Zucker vermeiden
  • Ungesunde Fette wie gehärtete Öle und Transfette streichen
  • Auf Alkohol (soweit wie möglich) verzichten

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