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02. September 2014

Luxus alter Zeiten im Hotel Paradiso im Martelltal

Stolz und anmutig, aber verlassen und einsam steht sie plötzlich vor einem, die Ruine des Albergo Sportivo Valmartello al Paradiso del Cevedale im Talschluss des Martelltals, in dem es nur Vermögenden möglich war, einen Urlaub zu verbringen!

Luxusurlaub im hinteren Martelltal

Grüne Wälder voller Kiefern, Fichten und Lärchen und umgeben von den schönsten 3000ern, beeindruckt das rot gemalene einstige Luxushotel Paradiso auf 2.160 Metern noch heute die zahlreichen Besucher, die ihren Urlaub im Vinschgau verbringen und im naturbelassenen Martelltal eine Wanderung unternehmen. Erbaut wurde das Hotel im Auftrag einer Aktiengesellschaft in den Zwischenkriegsjahren von 1933 bis 1935. Der Bau wurde von Oberst Penatti Emilio geleitet, für die Architektur war der Mailänder Stararchitekten Gio Ponti zuständig. Dem zuerst in Grün gestrichenem Gebäude konnten die Marteller Bürger wenig abgewinnen, glich es doch eher einer “Schupf”, also einer Garage, wie sie meinten. Wobei die Bauweise mit trendigem Flachdach, doch bereits als modern bezeichnet werden hätte können. Nur reiche Gäste konnten sich in den 30er Jahren einen Urlaub in dem über 250 Betten verfügenden Hotel Paradiso leisten. Beeindruckend die Tatsache, dass bereits damals Friseure, Skilehrer und Masseure für das Wohl der Gäste sorgten und den Sportsfreunden von Skilehrern am hauseigenen Hang Skifahren beigebracht wurde. Vom Aktivtag erholen konnte man sich in der Sauna, im englisch gehaltenen Lesesaal oder der gemütlichen Taverne. Im Postamt konnte eine Karte an die Daheimgebliebenen verschickt werden. Der 2. Weltkrieg beendete das luxuriöse Treiben im Vinschger Martelltal. Im Jahr 1943 wurde das Hotel von der deutschen Wehrmacht besetzt und zum Kurhotel für verwundete deutsche Soldaten umfunktioniert. 1952 ging das Hotel Paradiso an den in Venedig ansässigen Reeder Benati über. Dieser ließ das Hotel erweitern und verpasste ihm seine rote Farbe, jedoch schaffte er es nicht, das Hotel wiederzueröffnen. Seit 1966 ist die Südtiroler Brauereifamilie Fuchs in Besitz der Ruine, welche nur noch von außen besichtigt werden kann.

Wer eine Wanderung im Martelltal unternimmt, der sollte an der mystischen Ruine des Hotel Paradiso unbedingt eine Pause einlegen, denn noch immer lässt sich hier der Charme vergangener Zeiten spüren…

Bildquelle: optimaclicks ltd

2 Kommentare

  1. […] bedeu­tet. Vier, fünf Gast­stät­ten gibt es noch um den Stau­see her­um, das „Para­di­so” dage­gen, ein Grand­ho­tel, vor dem ers­ten Welt­krieg für die Rei­chen der Reichs­ten […]

  2. Avatar Marco Buzzo Piazzetta sagt:

    …. Schade für dieses wunderbare Bauwerk und Lage. Könnte mir sehr gut vorstellen, dass das Martelltal von einer Neueröffnung oder Umwidmung profittieren könnte. Der Verfall wäre ein grosser Verlust für alle! Hoffentlich traut sich jemand an dieses Projekt….

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