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25. August 2021

Die Tortour Schweiz führt über 1.000 Kilometer und 14.000 Höhenmeter. Klar, dass dieses Radspektakel nur einer gewinnen kann, der mit Lindenhof-Hotelchef Joachim Nischler trainiert hat…

Der Wahnsinn auf Rädern

Herbert Zahner ist Gast im Lindenhof. Der Schweizer kommt vor allem deshalb gerne in das Lifestyle DolceVita Hotel nach Naturns, weil er dienstags immer die Stilfserjoch-Wette gegen Joachim Nischler gewinnt. Der Lindenhof-Hotelchef, der seine Niederlagen oft mit dem Alter entschuldigt, ist 53. Zahner ist im Frühling 50 geworden. Und obwohl Nischler schon gleich nach dem Start in Prad seinem Alterskameraden aus der Schweiz nur noch mit dem Fernglas hinterher schauen kann, behauptet er in diesen Tagen, dass er seinen Gast Herbert Zahner zu Höchstleistungen getrieben habe. „Man kann ja fast sagen, dass ich sein Trainer bin“, sagt Joachim Nischler, dem im Sport oft das Maß und ein bisschen der Realitätssinn fehlt.

Tatsächlich hat aber sein Lindenhof-Gast Außergewöhnliches geleistet – Herbert Zahner hat den Wahnsinn auf Rädern gewonnen. Die Tortour Schweiz ist das größte, mehrtägige Nonstop-Ultracycling-Event der Welt. Das Radrennen mit Start und Ziel in Zürich führt an zwei Tagen ohne Pause über 1.000 Kilometer und 14.000 Höhenmeter. „Dass das Rennen über zig Pässe den Namen Tortour zurecht hat, war mir vom vergangenen Jahr her schon bewusst“, sagt der 50-jährige Schweizer. Im Vorjahr lag er nach 500 Kilometern in Führung, wegen eines tödlichen Unfalls am Oberalpass musste das Rennen jedoch abgebrochen werden.

 

In diesem Jahr startete Herbert Zahner zähneknirschend in der „Masterklasse“, weil er im Frühling über 50 geworden war. In der „Hauptklasse“ durften nur die Jüngeren ran. Und was passierte? Der Lindenhof-Gast Zahner gewann in seiner Klasse mit 34 Stunden – und war damit über eine Stunde schneller als der Sieger im Hauptfeld. Das entschied der Schweizer Meister Silvio Hug für sich. „Und Hug ist so alt wie meine Tochter Chiara, also 27“, sagt Zahners „Trainer“ Nischler.

 

Stolz auf seine Leistung kann auf jeden Fall der Banker Herbert Zahner sein, der natürlich nicht nur während seines Lindenhof-Urlaubs Rad fährt. Auf 30.000 Kilometer kommt er insgesamt im Jahr, etliche davon absolviert er im Vinschgau. Dort hat Joachim Nischler bei seinen Radtouren mit ihm zumindest einen Vorteil: er kennt sich besser aus. Nur: wenn lediglich eine Straße zum Ziel führt – wie aufs Stilfserjoch –,nutzt dem Einheimischen auch das wenig. Aber Herbert Zahner ist es ja gewohnt, auf Mitfahrer und Gegner zu warten…

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