Aktiv
18. Mai 2023

Echte Naturnser haben in der Zeit von Mai bis Mitte Oktober ihre besonderen „Stammwirtschaften“ – die Almen im Vinschgau/Südtirol. Natürlich hat auch der Chef des Lindenhof Pure Luxury & Spa DolceVita Resorts seine Favoriten: „Ich weiß ja, wer wo kocht“, sagt Joachim Nischler. Hier sind seine Top-Vier.

Meine Alm-Tipps – zu Fuß oder mit dem E-Bike

Die Naturnser Alm.

„Da kann nichts schief gehen. Patrick Staffler hat die Alm übernommen – und er war vorher Chef de Partie in unserer Lindenhof-Küche.

Auf Vorbestellung serviert er auf 1.922 Höhenmetern am Nörderberg sogar ein außergewöhnliches Tomahawksteak. In der Törggelen-Zeit ab Anfang Oktober holt er abends die Gäste auch noch am Kreuzbrünnl-Parkplatz ab. Es lohnt sich auf jeden Fall. Apropos Kreuzbrünnl-Parkplatz. Bis hier können Sie mit dem Auto von Naturns aus hochfahren (oder den Shuttle benutzen – Anmeldung an der Rezeption), danach müssen Sie noch mit 80 Minuten Wanderung rechnen. 90 Minuten mit ein paar Höhenmeter mehr dauert es von Aschbach aus, also über die Seilbahn von Rabland. Ich rate deshalb ohnehin jedem zum E-Bike, da schafft es auch ein 120-Kilo-Mann ohne große Anstrengung von Naturns direkt zur Naturnser Alm. Und oben kann man den Akku wieder aufladen. Den beim Rad – und vor allem den eigenen.“

 

Die Bergl Alm.

„Normal gibt’s ja nur den Viehauftrieb im Schnalstal. Aber ich liebe diese Alm so sehr, dass ich Freunde und Verwandte an meinem 50. Geburtstag zum Fußmarsch gezwungen habe. Denn anders ist die Alm mit dem sensationellen Ausblick auf 2.214 Meter Höhe nicht zu erreichen. Doch wie gesagt: es lohnt sich! Ehrenfried ist ein super Koch, Karo eine freundliche Almwirtin – und das Ambiente einmalig. Ich habe das Glück, dass die Alm einem meiner Freunde gehört und ich, wenn ich besonders abschalten will, in der kleinen Einliegerwohnung schlafen darf. Es gibt nichts Schöneres: nach einem harten Arbeitstag zur Bergl Alm wandern, gut essen, ein bisschen was trinken, Karten spielen, früh schlafen gehen – und am anderen Morgen von den Kühen geweckt zu werden. Das ist für mich Entspannung pur. Habe ich schon gesagt, dass mein Freund, dem die Alm gehört, Tischlermeister ist? Sie können sich vorstellen, wie er alles perfekt für die Saison herrichtet. Viele Wege führen ja bekanntlich nach Rom, auf die Bergl-Alm sind es vom Parkplatz Vernagter See aus drei: einer über eine Stunde (Weg Nr 13), einer über zwei (Weg Nr 5) und einer über drei (Weg Nr 13A). Irgendwie müssen Sie halt die 500 Meter hoch. Steil oder weniger steil.“

 

Die Zirmtalalm

„Ich weiß noch, wie der damalige deutsche Finanzminister Theo Waigel die über 600 Höhenmeter vom Parkplatz Freiberger Säge  hinaufgewandert ist, weil das ZDF von dort ein Interview mit ihm zum Euro senden wollte. Und für den Lindenhof-Gast war es eine Selbstverständlichkeit, sich nicht mit einem Sonderausweis und einem dieser ZDF-Autos hochfahren zu lassen, sondern zu Fuß die Alm zu bezwingen. Es hat sich nichts verändert. Auch heute noch führt der Weg hoch zur Alm und dem idyillischen See über Tschars und vom Parkplatz Säge aus (1.487 Höhenmeter) steil nach oben auf 2.114 Höhenmeter. Und noch heute betreibt mit Max das gleiche Original wie damals die Alm, vielleicht sind es andere Schweine drumherum als damals, vielleicht ist es ein neuer Papagei. Die Gäste beschimpft er aber noch genauso wie einst Theo Waigel. Und fürchten Sie sich nicht vor Max – Sie werden seinen Speck, die Knödel und die Kuchen lieben. Und wenn er gut drauf ist, gibt’s als Zugabe noch Musik mit den Geiselschnellen. Noch ein Tipp: Den Abstieg sollten Sie über den Moargugg planen, einen schöneren Ausblick über das Vinschgau gibt es nirgends. Von dort sehen Sie natürlich auch Naturns und den Lindenhof. Weil dort die Maiers die Aussicht genossen haben, heißt die Stelle Moargugg.“

 

Die Eishof-Alm

„Eisiaten nennt sich ein junges Team, das einen alten Bauernhof auf 2.076 Höhenmetern am Ende des Pfossentals bewirtschaftet. Und wie! Hüttenwirt Uli und Hüttenmama Annemarie legen Wert auf Nachhaltigkeit – und bei ihnen kommt nur auf den Tisch, was sie selbst oder die Bauern von nebenan geerntet oder gezüchtet haben. Schon beim Frühstück gibt es Honig von den eigenen Bienen und Frischmilch von nebenan. Aber auch Yoga und „Letz-fetz-Parties“ bieten sie an. Hier im Pfossental startet der größte Naturpark Südtirols, die Texelgruppe (in der sich auch der Lindenhof befindet) im Prinzip mit dem Almenwanderweg Mittelkaser – Rableidhof – Eishof – und auf dem Meraner Höhenweg kommen Sie an weiteren Almen vorbei. Insgesamt ist der Meraner Höhenweg (Nr. 24) 100 Kilometer lang, Sie können von verschiedenen Orten aus (unter anderem Naturns) einsteigen. Zur Eishof-Alm geht es aber auch bequemer. Fahren Sie mit dem Auto ins Schnalstal, biegen Sie ab ins Pfossental und fahren Sie hoch bis zum Parkplatz Vorderkaser. Der liegt auf 1.692 Metern – und von dort haben Sie noch vier Kilometer und 1,5 Stunden Fußmarsch vor sich. Aber Achtung: suchen Sie sich schönes Wetter raus, der Name Eishof sagt schon alles.

 

Es können keine Kommentare abgegeben werden.

Das könnte Sie
auch interessieren

Ähnliche Beiträge zu diesem Thema