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02. März 2019

Ein Hotelchef kämpft mit dem Winterspeck

 

Intervallfasten vor der Rennradwoche: Wie Joachim Nischler wieder fit werden will.

Wie jeden Morgen sitzt Joachim Nischler an der Bar des DolceVita Resorts Lindenhof. Nur eines ist anders als sonst: Der Hotelchef gönnt sich heute bei seinem Frühstück lediglich ein Croissant zu der Tasse Kaffee. Und das, obwohl er seit gestern Mittag keine Mahlzeit mehr zu sich genommen hat. „Der Winter hat leider auch bei mir seine Spuren hinterlassen“, sagt er und streichelt die Kilos, die er zugenommen hat. Der 49-Jährige fühlt sich nicht fit – und das vor der anstehenden Rennradsaison. „Bald haben wir die Rennradwoche in Naturns und außerdem will ich heuer wieder öfters die Stilfser Joch-Wette* gewinnen“, sagt Joachim – und setzt deshalb auch schon seinen konkreten Plan um: Intervallfasten.

Um zusätzlich zum wieder aufgenommenen Training ein paar Kilo abzunehmen, verzichtet der Lindenhof-Chef zwei bis drei Mal pro Woche auf das Essen nach 16 Uhr – und lässt das Abendessen aus. „Dinner cancelling“ wird diese Methode des Intervallfastens genannt. Kalorienfreie Getränke wie Wasser und  nicht gesüßter Tee sind während dieser Zeit erlaubt. „Ich habe gelesen, dass Tag und Nacht den Stoffwechsel bestimmen und dass das Essen morgens einen geringeren Anstieg des Blutzuckerspiegels bewirkt als das gleiche Essen abends. Ausserdem funktioniert die Fettverbrennung hauptsächlich nachts. Den besten Effekt erzielt man, wenn zwischen der letzten Mahlzeit des Tages und dem Frühstück möglichst viele Stunden liegen“, erklärt er.

Besonders angetan ist der Genussmensch von dieser Methode des Fastens, weil sie nur einen kleinen Einschnitt in seine Gewohnheiten bedeutet. „Wie soll ich denn sonst meine überschüssigen Pfunde loswerden? Ich ess’ doch so gern!“ seufzt er.

Joachim ist ein Genießer

Joachim ist ein Genießer

Es gibt verschiedene alltagstaugliche Möglichkeiten des Intervallfastens:

1.) 8 Stunden essen – 16 Stunden fasten:
Dieses Konzept kommt aus der Forschung und bedeutet, dass man innerhalb von 24 Stunden an acht Stunden essen darf und in den restlichen 16 Stunden nicht. Während der acht Stunden darf man im Prinzip essen, was man möchte, sollte aber auf gesunde, nährstoffreiche Kost achten. Empfohlen ist vor allem pflanzliche Kost, da sie basenbildend ist und dem Körper beim Abbau unerwünschter Produkte hilft. Wichtig: zwischen den Mahlzeiten nicht snacken und genügend Wasser oder nicht gesüßten Tee trinken! Das unterstützt die Fettverbrennung und Zellregeneration. Das ideale Essensfenster liegt zwischen 12 Uhr und 20 Uhr.

2.) 1 Tag essen – 1 Tag fasten:
Dies ist die effektivste Form des Fastens und wird auch ‚alternierendes Fasten‘ genannt. Es wurde vom österreichischen Kabarettisten und Psychologen Bernhard Ludwig erfunden, der auf diese Weise über 20 Kilo abgenommen hat. Die Nahrungsaufnahme am Esstag findet normalerweise über einen Zeitraum von zwölf Stunden statt. Auch hier sind eine ausgewogene Ernährung und viel kalorienarme Flüssigkeit essenziell. Diese Art des Fastens kann über einen längeren Zeitraum praktiziert werden.

3.) 5 Tage essen – 2 Tage fasten:
Bei dieser bekannten Diätmethode der britischen Ernährungsexpertin Michelle Harris darf man an fünf Tagen essen, worauf man Lust hat und an zwei Tagen ist eine geringe Nahrungsmenge (Frauen ca. 500 kcal/ Männer ca. 600 kcal) in Form von Gemüse, Früchten oder Suppe erlaubt. Die Fastentage sollten nicht aufeinanderfolgen. Auch hier ist wichtig: genügend Wasser und nicht gesüßten Tee trinken. Ideal ist diese Fastenmethode für Menschen, die eine Diät nicht durchhalten können, denen es aber leicht fällt, mal nichts zu essen. Besonders vorteilhaft: Es gibt keine Vorgaben – man darf essen, was man möchte, je gesünder, desto besser natürlich.

Hotelchef Joachim Nischler wird in den nächsten Wochen morgens nicht mit seinen Kilos kämpfen, sondern mit seinem inneren Schweinehund… Denn das zweite Croissant lacht ihn jeden Morgen an. Doch er hat ein klares Ziel vor Augen: „Ich will dienstags wieder mit dem Rennrad schneller als meine Gäste sein und nicht mehr so viele Gutscheine verschenken müssen wie im vergangenen Jahr bei meiner Stilfser Joch-Wette“, sagt er. Und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Weg vom Buffet. „Das Croissant muss reichen bis zum Mittagessen.“

Hier geht’s zur Stilfser Joch-Wette

 

3 Kommentare

  1. Avatar Stefanie Tilzer sagt:

    Zum Glück sieht Joachim trotzdem noch super aus ????. Ansonsten kann ich auch empfehlen, am Abend auf Kohlenhydrate zu verzichten. Das weiß Joachim aber sicher schon von Manuel (Eckardt).

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