Aktiv
13. Februar 2020

Bald schon beginnt rund um unser Bikehotel in Südtirol die Radsaison von neuem. Dank der über 300 Sonnentage im Vinschgau und Meraner Land können sich Bikebegeisterte von März bis November nach Herzenslust austoben. Ob Genussradler, Rennradfans oder Trailhelden, im Aktivurlaub auf zwei Rädern wird es Ihnen bei uns an nichts fehlen!

Keine Angst vor dem Trail – Tipps & Tricks unseres MTB Hotels Lindenhof

Gerade den letzteren wollen wir uns heute widmen. Fast jeder, ob Singletrail-Süchtiger oder Hobbysportler, kennt die Situation, wenn während einer gefährlichen Abfahrt auf einmal alles blockiert und der Kopf dem restlichen Körper die Zusammenarbeit verweigert. Der Flow ist dahin, man fühlt sich unwohl, vergisst die eigentlich schon längst verinnerlichte Technik, malt sich haarsträubende Szenarien aus, die einem passieren könnten.

Profis kennen diese Situationen und arbeiten gezielt daran, sich durch sie durchzubeißen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zurückzugewinnen. Nur wenige Hobby- und Gelegenheitsbiker halten es aber ebenso; die meisten trainieren brav Kondition, Kraft und Technik, gehen aber davon aus dass die mentale Stärke schon mit der Routine des Fahrens kommen wird. Das tut sie allerdings nicht, oder zumindest längst nicht im gewünschten Ausmaß.

Wenn auch Ihnen oft plötzlich das Selbstvertrauen auf dem Trail verpufft und sie an Ihren Fähigkeiten zweifeln, sind die folgenden Tipps unseres MTB Hotels in Südtirol genau das richtige für Sie! Lesen Sie weiter, wie Sie der Angst vor (und auf) dem Trail trotzen und in fast jeder Situation Ihren geliebten Flow erhalten können:

 

Tipp 1: Die Angst verinnerlichen und hinterfragen

Eigentlich kontraproduktiv, die Angst will man schließlich loswerden. Doch sie ist auch evolutionär gesehen ein eindeutiges Warnsignal, dem man Beachtung schenken muss. Haben Sie Respekt vor einer Situation, hat dies seinen Grund. Wenn Sie Angst verspüren, beobachten Sie genau, in welchen Situationen sie auftritt, notieren Sie sich die Umstände (mental oder sogar schriftlich) und hinterfragen Sie genau, was sie denn nun ausgelöst haben könnte. Ist der Auslöser gefunden (was oft ein wenig dauern kann, bis Sie genug “Forschungsmaterial” haben), kann er besser gezielt ausgehebelt werden.

 

Tipp 2: Kleine Schritte führen auch zum Ziel

Das heißt nun aber nicht, dass jedes Mal, wenn Ihnen flau im Magen wird, gleich ein tiefsitzendes grundlegendes Problem dahintersteckt. Oft entsteht Angst nämlich nicht nur aufgrund klarer Gefahr, sondern ist auch eine Instinktreaktion des Unterbewusstseins auf Unbekanntes. Dabei ist es ziemlich hartnäckig und lässt sich nicht bewusst austricksen. Auch wenn Sie bereits in der Theorie Meter für Meter genau wissen, wie ein Trail zu fahren ist, ersetzt Ihnen aus Sicht Ihres Unterbewusstseins nichts das effektive Fahren. Beginnen Sie als Anfänger oder nach längeren Pausen mit leichten Strecken und meistern sie diese zuerst, auch wenn Sie sich eigentlich schwierigere zutrauen.

 

Tipp 3: Die nötige Balance finden

Für das Sicherheitsempfinden des Körpers ist Stabilität und Balance ausschlaggebend. Auch wenn Ihre Fahrtechnik prinzipiell fehlerfrei ist, wenn Sie dauernd Ihre Spur korrigieren und kleine Änderungen Ihrer Haltung vornehmen müssen, lenkt das ab und braucht unnötige Energie. Glücklicherweise lässt sich Ihre Balance und Stabilität fast überall fördern. Stehen Sie im Alltag zwischendurch auf einem Bein. Oder stellen Sie das Hinterrad Ihres Mountainbikes auf eine hüfthohe Erhöhung und versuchen Sie nur mit den Oberschenkeln das Gleichgewicht zu halten, optional während ein Helfer ein wenig am Rahmen wackelt.

 

Tipp 4: Den Spaß nicht zu kurz kommen lassen

Ein Nebeneffekt von Punkt 2: Erfolgserlebnisse (und als solches gilt auch das Absolvieren von leichten Strecken) schütten Glückshormone im Gehirn aus, die das Lernen und Verinnerlichen von Neuem vereinfachen. Fahren Sie Strecken, die Sie mit Bravour meistern, festigen Sie insgesamt Ihre Fahrtechnik auch für spätere, schwere. An einer zu knackigen Route stets zu scheitern würde dagegen das Gegenteil bewirken. Apropos Spaß haben: Behalten Sie stets Humor! Auch wenn Sie mal einen Direktflug in die Büsche spendiert bekommen, solange Sie sich nicht ernsthaft verletzen sollten Sie herzhaft darüber lachen. Das hilft, es das nächste Mal besser zu machen.

Zudem sollte das Bezwingen eines Trails niemals zum alles beherrschenden Hauptaugenmerk werden. Natürlich, Sie sind im Aktivurlaub bei uns in Südtirol, Sie wollen ihn auch nutzen; aber wenn Sie merken, dass Sie sich nur mehr aufs Rad zwingen, um unbedingt einen schwierigen Abschnitt zu bezwingen, machen Sie etwas anderes. Genießen Sie einen Tag lang die Vorzüge unserer Wellnesswelt, erkunden Sie das Land auf einem der vielen gut ausgebauten markierten Wanderwege, oder widmen Sie sich einer der kurzweiligen Funsportarten, die in der Umgebung geboten werden. Spaß ist oberstes Gebot!

 

Tipp 5: Immer schön locker bleiben

Wir die Balance ist auch die generelle Körperhaltung wichtig für Selbstvertrauen und Sicherheit auf dem Trail. Nicht verkrampfen und den Kopf einziehen, sondern locker in den Pedalen stehen, den Kopf hoch halten und anstatt auf das Vorderrad zu starren weit voraus in Fahrtrichtung schauen. Auch wenn Ihnen das Herz im Hals schlägt, immer ruhig und gleichmäßig atmen. Sie werden sehen, welchen Unterschied eine gute Körperhaltung und Atmung macht, nicht nur bei kniffligen Stellen.

 

Tipp 6: Erfolge mehrmals durchleben

Sie haben eine Passage, die Ihnen Herzklopfen und Respekt einflößt, erfolgreich gemeistert? Glückwunsch! Nun fahren Sie sie gleich noch fünfmal. Sie haben richtig gehört, Sie sollten sich nicht auf dem Erfolg ausruhen, sondern ihn mehrmals auskosten. Zum einen sagt ein einmaliges Erfolgserlebnis noch nichts über Ihre Fertigkeiten aus – auch Glück ist ein Faktor – und zum anderen, wie erwähnt, festigen Glückshormone Ihre Fahrkünste. Wenn Sie einen erfolgreichen Trail absolvieren, dann aber am nächstschwierigen auf Anhieb dreimal scheitern, verpufft die Wirkung des positiven Erlebnisses bald wieder.

 

Tipp 7: Den Trail nicht “zerdenken”

Dieser Punkt ist mit einer der wichtigsten. Wenn Sie in einer verzwickten Situation feststecken, sollten Sie kurz innehalten, sich auf eine ruhige Atmung und korrekte Körperhaltung konzentrieren und kurz grob den weiteren Streckenverlauf überblicken. Dann aber muss eine Blitzentscheidung getroffen werden: Absteigen oder probieren? Je länger Sie überlegen, desto mehr Gründe finden Sie, warum es schiefgehen könnte. Im Idealfall haben Sie sich den Trailverlauf vorher angesehen und wissen in etwa, was Sie sich zutrauen können. Alles weitere ist nur unnötiger Ballast für Ihren Kopf, wenn er doch eigentlich den Flow genießen sollte.

Halten Sie sich an diese Tipps und Sie werden sehen, dass die Angst vor schwierigen Trails sich bald in Vorfreude verwandeln wird. Und für spezielle Technikfragen, die im Wege stehen könnten, gibt es natürlich noch die empfehlenswerten Kurse und Fahrtechniktrainings der Bike Academy Naturns!

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Bike Academy - Mountainbike Guides

Lindenhof-Gastgeber Joachim Nischler ist Mitgründer der Ötzi Bike Academy und weiß um die Bedürfnisse von Freeridern, Trail-Fahrern und Genuss-Bikern Bescheid: Wöchentlich bietet man mindestens 12 geführte Mountainbike-Touren in verschiedenen Schwierigkeitsgraden und spezielle Fahrtechniktrainings.

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