Spa & Wellness
28. März 2017

Arthur sucht & findet – die Finnische Sauna

Der 47-jährige Pircher hat sich in seinem zweiten Lebensabschnitt einen Traum erfüllt und alles gelernt, was dem menschlichen Körper gut tut. Im Lindenhof ist er Wellnesstrainer, macht Aufgüsse, gibt Fitnesskurse und massiert geschundene Rücken.

Wenn Arthur Pircher von seinem Leben erzählt, kommt er immer wieder zum gleichen Punkt. „Es ist mir zu eng geworden“, sagt er. Oder: „Ich musste ausbrechen.“ Oder: „Es hat mich erdrückt.“ Oder: „Ich habe gedacht, es muss noch was anderes geben.“

Wir sitzen in der Sky-Sauna im Viersterne SHotel Lindenhof in Naturns. Nur für uns hat der in Südtirol geprüfte und ausgezeichnete Aufgussmeister seinen Bergkräutertee-Aufguss zelebriert – und er genießt ihn selbst. „Hier spürst du alles: den Duft der Natur, die Stille der Natur. Du kannst abschalten, fern jeglicher Alltagshektik. Wie in der Natur“, sagt Arthur Pircher. Schon als Kind habe er die Verbundenheit mit der Natur gespürt – und er habe immer gewusst, dass er anderen Menschen mal helfen will, aus dem hektischen Leben zu entfliehen in eine ruhigere Welt.

Er atmet tief ein, schließt die Augen und erzählt von seinem Leben. Arthur Pircher auf der Suche, könnte man es in Anlehnung der Fernsehserie aus den 90er Jahren nennen: Richard Kimble auf der Flucht. Arthur sagt, er sei nie geflohen, er habe nur immer neue Herausforderungen gesucht.

Arthurs Suche beginnt vor der Flucht von Richard Kimble. Er ist vielleicht zwölf – und führt in Riffian das Leben vieler Bauernkinder in Südtirol: Kühe melken, Gras mähen, selbstverständlich abends und am Wochenende örtliche Musikkapelle und sonntags in die Kirche. „Das gehörte sich so – und war normal neben der Schule“, sagt er. Mit 15 lässt er sich in Meran zum Konditor ausbilden, 80 Kilometer weit weg vom elterlichen Bauernhof besucht er die Schule. Drei Jahre arbeitet er später als Geselle in Lana. „Wahrscheinlich wollte ich nur weg von zu Hause. Das, was ich vom Leben erwartete, war es aber nicht.“ Arthur nimmt das Handtuch und wedelt. Propeller nennt man das in der Fachsprache.

Mit 21 geht er wieder zur Schule. In Bozen lässt er sich zum Sozialbetreuer ausbilden, was ihn seinem Ziel näher bringt, anderen zu helfen. In den Fächern Physiotherapie, Psychologie und Pädagogik saugt er alles auf – und arbeitet später in Altersheimen und mit beeinträchtigten Menschen, was er heute noch bei einer 75-Prozent-Stelle in Schlanders macht. Auch privat läuft alles nach Wunsch: als er 26 ist, wird er Vater, zwei Jahre später kommt das zweite Kind, dann das dritte – und schließlich wieder der Gedanke an neue Herausforderungen. Er will mehr im Leben.

Und wird Pizzabäcker in Prad.

Mit 40 trennt er sich von Pizza und Lebensgefährtin, der Mutter seiner drei Kinder. Er erzählt was von Enge in der großzügigen Sky- Sauna im sechsten Stock des Hotels mit dem Blick in die Weite – und dem neuen Abschnitt, der ihm half, zum eigenen Ich zu finden. In der Berufsschule Luis Zuegg in Meran lernt er alles über den menschlichen Körper, über Ernährung, über Sauna, über Fitness. Wellnesstrainer nennt sich das Berufsbild – und als Wellnesstrainer ist Arthur Pircher heute im Lindenhof beschäftigt. „Auch wenn es lange gedauert hat, heute glaube ich, die Erfüllung meines Lebens gefunden zu haben“, sagt er, wedelt mit dem Handtuch und erklärt, dies sei die manuelle Fahne.

Arthur Pircher hat den Job des Wellnesstrainers in verschiedensten Facetten gelernt. Er kennt zum Beispiel alle Wedeltechniken, auch wenn er es nicht mag, viel Wind zu machen. Vor allem nicht um seine Person. Er will anderen helfen. Den pflegebedürftigen Alten als Sozialbetreuer, den gestressten Touristen im Lindenhof. Und er will selbst die Natur genießen. „Die Natur ist meine Heimat“, sagt er.

Dem Gast ist es zu heiß. Er muss raus aus der Sauna. Arthur Pircher bleibt noch. „Ich bin sicher, dass ich angekommen bin“, sagt der Mann, der immer gesucht hat. Und jetzt schon wieder sucht: „Ich möchte mal einen Aufguss mit Birkenblättern machen – einen Birkensud. Das ist noch mehr Natur in der Sauna.“

Der Lindenhof-Aufgussmeister Arthur Pircher nennt die wichtigsten Punkte für Saunaanfänger:

  •  Die Regelmäßigkeit. „Um unsere Abwehrkräfte zu stärken, sollten wir ein bis zwei Mal in der Woche in die Sauna gehen – und das regelmäßig, nicht nur hin und wieder.“
  • Zeit nehmen. „Zwei bis drei Stunden sollte man sich für einen Saunabesuch unbedingt Zeit nehmen. Und achten Sie darauf: für die Abkühl- und Ruhephase sollten Sie mindestens genauso viel Zeit einplanen wie für den Saunagang.“
  • Richtig abkühlen. „Springen Sie nicht gleich nach der Sauna ins Tauchbecken. Gehen Sie kurz an die frische Luft, kühlen sie erst Beine, dann Arme – und zwar immer links beginnen. Erst dann kommen Haare und das Gesicht.“

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