Lifestyle
29. Januar 2016

Die neun No-Gos – Tipps für Touristen in Südtirol

Wir reisen, um Kulturen, Bräuche und Traditionen anderer Länder kennenzulernen. Und nein, wir wollen – Gott bewahre – nicht, dass man uns als Touristen erkennt. Wir wollen uns vielmehr den Bewohnern anpassen, denn wir sind keine Touristen, wir sind Kosmopoliten. Wir essen, sagen und machen das, was auch die Einheimischen essen, sagen und machen.

Sollten Sie eine Reise nach Südtirol planen, so haben wir für Sie die wichtigsten „No-Gos“ hierzulande  zusammengefasst:

  1. Nicht das „Weiße“ vom Speck wegschneiden

    Wer beim Speck das Weiße nicht ehrt, ist das Rote nicht wert. Der Südtiroler Speck besteht Großteils aus rotem Fleisch und eben auch ein bisschen aus Fett. Nur wenn man beides zusammen isst, ergibt das den einzigartigen Geschmack. Weiter ist es wichtig zu wissen: je dünner der Speck aufgeschnitten wird, desto besser schmeckt er. Essen Sie den Speck niemals mit einer Gabel. Alles, was zu einer „Tiroler Brettlmarende“ serviert wird, sollten Sie mit dem Messer aufschneiden und mit den Händen essen. Am besten genießen Sie dazu das typische Schüttelbrot.

  2. Schüttelbrot muss hart sein

    Apropos Schüttelbrot. Sagen Sie niemals folgendem Satz zu einem Südtiroler: „Schauen’s mal, dieses Brot ist so hart, dass es schon auseinander bricht. Das ist sicher schon total alt.“ Das originale Schüttelbrot ist ein hartes, knuspriges Fladenbrot, das die Bauern auf den Höfen und Almen wegen der langen Haltbarkeit gemacht haben. Der Teig wird, vor dem Backen,  durch Schütteln – daher auch der Name – in die dünne Form gebracht.

  3. Messer weg – wenn es Knödel gibt

    Tun Sie das einem Knödel und der Köchin des Knödels niemals an! Kein Südtiroler würde einen Knödel mit dem Messer schneiden. Stechen Sie den Knödel mit der Gabel auseinander, das zeigt der Köchin oder dem Koch, dass der Knödel schön weich und luftig geworden ist. Übrigens: bestellen Sie in Südtirol nie „Klöße“ – das heißt Knödel!

  4. Cappuccino nach dem Essen – vergiss es

    Ein absolutes NO GO in Südtirol und den Rest Italiens. Warum? Zum einen ist dies ein Signal für den Koch, dass Sie nicht satt geworden sind. Und zum anderen sollten Sie die zuvor verzehrten Köstlichkeiten nicht mit Unmengen von Milch vermischen. Bestellen Sie nach dem Essen einen Espresso, und wenn Sie unbedingt ein bisschen Milch dazu möchten, bestellen Sie einen „Espresso Macchiato“ – nicht zu verwechseln mit dem „Latte Macchiato“, der nach dem Essen ebenfalls nicht getrunken werden sollte, da er die Milch von zwei Kühen enthält.

  5. Es heißt „Mackiato“, nicht „Matschato“

    Wenn wir schon dabei sind, üben wir auch ein bisschen die Aussprache. Es heißt „Kaputschino“ und „Mackiato“ – nicht „Kapukino“ oder „Matschato“! Bruschetta:        Falsch: „Bruschedda“    Korrekt: „Brusketta“ Gnocchi:              Falsch: „Gnotschi“          Korrekt: „Njocki“ Gelato:                  Falsch: „Gelado“             Korrekt: „Tschelato“

Manche Sätze vergessen Sie in Südtirol am besten ganz

  1. „Kann ich den Spinatknödel auch kalorienarm bekommen?“

    spinach-dumplings-231927_1920NEIN! Die Bauern auf den Höfen und Almen brauchten früher (und brauchen auch heute noch) Gerichte, die satt machen und genügend Energie für die Arbeit liefern, deshalb ist die Südtiroler Küche sehr rustikal und kohlenhydratreich. Viele Restaurants in den Tälern bieten natürlich auch feine mediterrane Küche an, aber auf einer Almhütte verkneifen Sie sich diesen Satz besser.

  2. „Ich bin ein guter Bergstraßenfahrer“

    Die Einheimischen kennen jede Kurve, jedes Schlagloch und jede Gerade ihrer Berg- und Passstraßen – entsprechend rasant ist auch ihr Fahrstil. Wer also glaubt, dass er mit Tempo 60 auf einer Bergstraße schnell unterwegs ist, der täuscht sich. Lieber öfter mal in den Rückspiegel schauen und eine Ausweichmöglichkeit suchen.

  3. Apropos Autofahren

    Wenn Sie die Autobahnmautdame an der Kasse Bozen Süd auch noch so grimmig anschaut – immer anlächeln. Irgendwann wird Sie zurücklächeln (oder auch nicht!)

  4. „Luis Trenker kenn ich auch – war ein guter Designer“

    Eine Südtiroler Legende, die man bei uns kennen sollte. Er wurde in Gröden geboren und sein eigentlicher Name war Alois Franz. Einen Namen machte er sich durch seine Tätigkeit als Bergsteiger, Autor, Regisseur und Schauspieler. Im Jahre 1990 starb er im Altern von 97(!) Jahren wodurch er die Gründung des Labels „Luis Trenker“ um fünf Jahre verpasste.

5 Kommentare

  1. Avatar Christian Moser sagt:

    …hab alles gefunden, ausser: ab wann ist das Hotel nach der Winterpause wieder offen?
    Gruss, Ch. Moser

  2. Avatar Martin sagt:

    Ein sehr lustiger und informativer Artikel!

  3. Avatar Hartwig Paris sagt:

    Nr. 10: Laufen Sie auf kurvigen Bergstrassen immer an der Talseite. Nur so werden Sie gut gesehen und haben Platz zum ausweichen.

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