Kulinarik
31. Juli 2016

Cocktail-Experimente mit Barkeeper Stefan

Warum der Barmann des Lindenhof mit dem Fuleco im Juni 2014 fast so erfolgreich war wie die deutsche Fußballnationalmannschaft.

Vor einiger Zeit hatte der Tourismusverein die Idee, einen Nachfolger für den ebenfalls in Naturns erfundenen Hugo kreieren zu lassen. Ohne Erfolg. Der neue Marketinggag muss auf unbestimmte Zeit verschoben werden. “Du kannst nicht hinter die Bar stehen und sagen: jetzt mixe ich einen neuen Erfolgscocktail”, sagt der Lindenhof-Barkeeper Stefan Pichler  – und auch Roland Gruber, von dem der Original-Hugo stammt, gibt ihm recht: “Das ist wie bei der Musik. Du kannst nicht einfach einen Hit produzieren, Du kannst einen Song komponieren. Und wenn du viel Glück hast, gelingt dir irgendwann mal ein Hit.”

Die Hitgeschichte des Hugo (siehe “Ein Hugo geht um die Welt”) gleicht tatsächlich einem kleinen Wunder. Das weiß auch Stefan Pichler, der in seiner Branche als einer der Kreativsten gilt. Immer wieder stellt er sich auf Gäste-Wünsche ein, die mal was mit Gin, mal was mit Wodka, mal was mit allem zusammen plus ein bisschen Minze, Zitrone oder Orangen wünschen. “Die Leute bringen mich durch ihren Geschmack auf Ideen – und dadurch gelingen immer wieder neue Kreationen”, sagt der 29-Jährige, der im dritten Jahr hinter der Bar im Lindenhof steht.

Sein vielleicht bisher größter Mix entstand bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014. “Ich wollte den Gästen beim Fußball ein Sommergetränk machen mit wenig Alkohol. Und da ich damals als einer der Ersten vom Lillet Blanc gehört habe, habe ich diese Mischung aus Wein und Fruchtlikör rechtzeitig bestellt. Und damit experimentiert”, sagt der Barkeeper. Der Fuleco, der seinen Namen vom WM-Maskottchen bekam, wurde zum Weltmeister. 50 Mal am Abend verkaufte Stefan Pichler sein Getränk – und auch heute noch wird der Fuleco gerne bestellt. Selbst auf Anti-Alkoholiker hat sich der Barmann inzwischen eingestellt und mixt auf Wunsch mit Apfelsaft.

In seinem Din A5-Büchlein notiert er alle eigenen “Rezepte” und schreibt Ideen auf, die die Gäste mitbringen. Neu sind zum Beispiel der “Chiara” mit Wodka-Chili oder der “Franzl” mit Cranberry, der eigentlich “Franzi” heißen sollte, aber auf facebook als Männername die Runde machte. “Vielleicht entsteht mal ein neuer Hugo – aber nur in Zusammenarbeit mit den Gästen”, sagt Stefan Pichler.

Der Tourismusverein Naturns muss also noch warten. Auf die göttliche Eingebung von Stefan und die richtigen Alkoholiker im Lindenhof….

So gelingt der Fuleco:

> 4 cl Lillet Blanc

> 0,18 l (eine kleine Flasche) Ginger Ale

> 1 Erdbeere geachtelt

> 3 Scheiben Gurken

> etwas Pfefferminze.

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