Lifestyle
01. Mai 2020

Sie haben gewählt – und die Gewinner unter unseren Corona-Krisenhelfern stehen fest. Aber: Sieger sind alle, die sich in dieser Zeit um ihre Mitmenschen kümmern und dafür sorgen, dass das Leben weiter geht.

and the winner is…

Eines steht nach der Aktion des Lindenhof Pure Luxury & Spa DolceVita Resorts fest: Die Familie Nischler hat tolle Gäste! „Da sind Menschen aus allen Bereichen vorgeschlagen worden, Menschen in Berufen, an die zunächst keiner denkt“, sagt die Hotel-Juniorchefin Chiara Nischler, die gemeinsam mit ihrer Schwester Emma zu der Wahl der Corona-Helfer in diesen Krisenzeiten aufgerufen hatte. „Unsere Familie wollte ein kleines Dankeschön sagen – und nach dem Stress wenigstens ein paar der vielen zu Wellnesstagen in unser Hotel einladen“, sagt Emma Nischler.

 

Tatsächlich wurden aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz viele Menschen vorgeschlagen, die in diesen Corona-Zeiten Außergewöhnliches leisten. Aber auch die kleinen Alltagshilfen wurden von den Gästen mit einer Nominierung belohnt. „Es war fast unmöglich, diesen ganzen Vorschlägen gerecht zu werden“, sagt Chiara Nischler, die zusammen mit ihrer Schwester, ihrem Vater und ihrer Mutter jeweils drei aus jedem Land für die Stichwahl aussuchte. Und da die Vorschlagsliste aus Italien die längste war, entschlossen sich die Nischlers, Südtirol extra zu werten – und schließlich die Sieger aus Italien, Südtirol, Deutschland, Österreich und der Schweiz ins Lindenhof Pure Luxury & Spa DolceVita Resort einzuladen. „Wir hoffen, dass wir sie auch bald bei uns begrüßen können“, sagt der Hotelchef Joachim Nischler, der natürlich ein schnelles Ende des Corona-Zeitalters herbeisehnt.

Hier die Sieger und Nominierten vorgestellt von der Familie Nischler.

 

Italien:

Sieger: Andrea Cantaro

  • Andrea Cantaro stellt sein Leben in den Dienst der Kranken – als Freiwilliger ist er von Freitag bis Sonntag mit dem Notarzt unterwegs. Die 118 in Bergamo wird natürlich in diesen Wochen so oft gerufen wie noch nie. „An jedem Wochenende sieht der Mann Menschen, die großes Leid ertragen, verzweifeln oder in den Armen der Angehörigen sterben“, schreibt uns Patrizia Redina, die Andrea genauso bewundert wie wir. „Er opfert seine ganze Freizeit für die Kranken – und muss mit dem fertig werden, was er auf seinen Einsätzen erlebt.

Die Nominierten: Maria Marino und Lucia Bodega

  • Wir haben uns für Maria Marino entschieden, die – wie viele andere aus der Vorschlagsliste auch – als Krankenpflegerin in einem Krankenhaus in der Krisenregion arbeitet: im Krankenhaus Zingonia in der Provinz Bergamo. Wir haben uns für sie entschieden, weil sie nicht nur Tag und Nacht den Kranken geopfert hat oder weil sie die Gefahr, sich selbst zu infizieren, verdrängt hat. Wir haben uns für sie entschieden, weil sie auch noch im Hauspflegedienst des Krankenhauses tätig ist und in den vergangenen Monaten so häufig wie noch nie (und hoffentlich wie nie wieder) Angehörige der Verstorbenen benachrichtigen und Familien trösten musste. Das hat uns Federica Mandato geschrieben.
  • Natürlich waren wir bei dem eingereichten Vorschlag von Nene Bodega zunächst skeptisch. Sie ist die Schwester von Lucia, die sie nominiert hat. Dann haben wir gesehen: Lucia arbeitet in dem Krankenhaus in Lecco, aus dem ein Video einer Kollegin die Welt aufgerüttet hat: Überarbeitet, müde, kaputt hatte diese ihren Arbeitsalltag geschildert. Und genau das erlebt aus nächster Nähe Nene Bodega bei ihrer Schwester: Überarbeitet, müde, kaputt – psychisch und physisch bis aufs Äußerste gefordert.

 

Südtirol:

Sieger: Kathrin Premstaller und Martin Tschurtschenthaler

  • Das Ehepaar arbeitet im Krankenhaus von Bozen. Was das in diesen Tagen bedeutet, brauche ich wohl keinem zu sagen. Es ist Stress pur. Psychisch und physisch. Das bringt einen Menschen an seine Grenzen – und was passiert mit einem Ehepaar wie den Tschurtschenthalers? Wenn beide den Kranken in Bozen helfen? Wenn beide das Elend jeden Tag erleben? „Sie leisten Unmenschliches“ schreiben uns ihre Freunde, die auch sehen, wie liebevoll die Zwei weiterhin mit ihren drei kleinen Kindern umgehen.

Die Nominierten: Christian Fritz und Helga Pflug

  • Christian Fritz ist von seinen Kindern Verena und Florian vorgeschlagen worden. Natürlich ist man da zunächst mal skeptisch. Aber: wer sollte besser als die Kinder wissen, was der Vater in diesen Tagen leistet. Ich habe einen Beitrag im Fernsehen über Brummi-Fahrer gesehen, deshalb glaube ich auch jedes Wort, das uns Verena und Florian geschrieben haben. Ihr Vater ist oft wochenlang unterwegs, tagelang ohne warmes Essen, ohne Dusche. Und abends, so erzählt er ihnen, kann er nur beten, einen Parkplatz zum Schlafen zu finden. Die Corona-Krise mit den Grenzkontrollen hat das Leben der Brummifahrer hart getroffen. Und trotzdem sorgen sie mit ihrem LKW dafür, dass wir immer genügend zu essen haben.
  • Helga Pflug – ist wohl eine Frau, wie wir sie in diesen Zeiten brauchen. Sie ist immer noch fröhlich, freundlich und hat für jeden ein nettes Wort. Dabei ist auch sie durch Corona im Dauerstress – als Mutter von zwei Kindern, als Bäuerin, als Stellvertreterin im Bäuerinnenvorstand und als Fleisch- und Thekenfrau in einem Lebensmittelgeschäft. „Sie ist eine ganz besondere Sonne in diesen Zeiten“ schreibt uns Elisabeth Larcher, die sich bei allen Lebensmittelverkäufer/innen bedankt. Dem schließe ich mich gerne an.

 

Deutschland:

Sieger: Clare Dowling

  • Clare Dowling – ist Engländerin und rettet zur Zeit als Leiterin der Notfallambulanz im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth in Saarlouis noch mehr Leben als sonst. Und das unter höchster Belastung, die für sie schon morgens bei ihrer Fahrt zur Arbeit beginnt. Da sie in Frankreich wohnt und wegen Corona wieder Grenzkontrollen in Deutschland eingeführt worden sind, steht sie hier jeden Morgen mit ihren Arbeitspapieren mindestens eine Stunde im Stau. „Sie ist eine starke Persönlichkeit, die auch noch für Familie und Freunde da ist“, schreibt Funda Rella, die sie ebenso wie Tanja Kiehne vorgeschlagen hat.

Die Nominierten: Dr. O. Ferlings und Bernhard Schiene

  • Dr. O. Ferlings – ist das ganze Jahr über für seine Patienten da. Freizeit scheint der Mann fast keine zu kennen, weil er auch noch als Notarzt im Einsatz ist. Seit Anfang der Corona-Krise ist für den Arzt auch hier klar: er muss helfen. Zusammen mit seiner Frau und einem kleinen Team führt er eigenständig Corona-Tests durch. Und das unter erschwerten Bedingungen. Weil Desinfektionsmittel und Schmutzmasken kaum mehr verfügbar sind.
  • Bernhard Schiene – ist Brummifahrer. Das hört sich ja immer so lieb an – und trotzdem wird dieser Beruf von uns allen viel zu wenig wertgeschätzt. Das ist uns jetzt in der Corona-Zeit erstmals bewusst geworden. Weil wir zum Teil auf Waren warten mussten – und im Fernsehen gesehen haben, wie die Fernfahrer mit ihren Lastwagen tagelang vor einer Grenze ausharren mussten. Ohne Toiletten. Ohne Dusche. Vielleicht sogar ohne Verpflegung. Sie haben trotzdem geliefert!

 

Schweiz:

Sieger: Nikol und Roman Camenzind

  • Ich glaube, der Dank aller Schweizer Eltern ist ihnen gewiss. Denn die Zwei haben ein virtuelles Klassenzimmer erfunden, in dem gespielt, gezaubert, gebastelt und gelernt wird. Experten aus diversen Bereichen sind für die Kinder da, bringen ihnen auch Wissenswertes aus dem Lebensalltag bei. Da werden keine Schulaufgaben gemacht, da wird den Kindern spielerisch etwas beigebracht. Und das Wichtigste in dieser Zeit: Die Kids sind beschäftigt, haben eine Struktur in ihrem Tag. Täglich schalten sich bis zu 30.000 Kinder zu. Warum bin ich nicht auf so eine Idee gekommen???

Die Nominierten: Iouri Podladtchikov und Helle Staub

  • Bewusst haben wir uns auch für eine besondere Art der Corona-Hilfe entschieden – und Iouri Podladtchikov auf die Shortlist gesetzt. Der Mann ist 31 und Olympiasieger. In der Halfpipe im Snowboard. Da er in der Schweiz sehr bekannt ist, hat er gleich zu Beginn der Krise auf seine Vorbildfunktion gesetzt. „Ich wollte den Leuten zeigen, dass wir gesunde Menschen jetzt den Anderen helfen müssen“, sagte er – und meldete sich freiwillig bei der Schweizer Armee. In der Genie Schule 73 in Brugg arbeitet er jetzt an Hilfsmitteln, die die Armee bei ihrem Einsatz vor Ort gut gebrauchen kann. „Es ist egal, was man macht – Hauptsache man hilft“, ist sein Motto.
  • Ganz besonders berührt hat uns die Geschichte von Helle Staub. Ihr Mann hat uns geschrieben, dass sie schon lange im Gesundheitswesen arbeitet und im Moment in einem Schweizer Spital im Dauereinsatz sei. Sie kommt mit Corona-Kranken in Berührung, die im sogenannten „Corona-Dörfli“ am Spital getestet werden. Sie sieht Menschen an Beatmungsgeräten und kann kaum noch an was anderes denken. Selbst in der wenigen Freizeit, die ihr noch geblieben ist, kümmert sie sich um alte Menschen, die nicht mehr selbst einkaufen können. Eine „Corona-Nachbarschaftshilfe“ hat sie gegründet.

 

Österreich:

Sieger: Bernd Achleitner

  • Bernd Achleitner – führt in schwierigen Zeiten einen Spar-Lebensmittelmarkt in Hard/Vorarlberg. Da braucht man viel Logistik – schon im eigenen Leben. Der Mann muss morgens früher aufstehen, abends länger arbeiten und sich nachts darüber Gedanken machen, ob er wirklich alles nachbestellt hat und wann wohl das Toilettenpapier kommen wird. „Das geht alles nur, wenn man es mit viel Leidenschaft macht“, schreibt uns seine Frau Claudia. Bernd Achleitner hat nur eine Sorge: „Ich möchte, dass meine Kunden immer das bekommen, was sie brauchen.“

Die Nominierten: Elisabeth Weidinger und Papa Reinhard

  • Elisabeth Weidinger – ist immer ein positiver und liebenswürdiger Mensch, schreibt uns Simone Wagner. Aber: sie ist das auch in Corona-Zeiten geblieben! Und das, obwohl sie als Krankenschwester in der Notaufnahme des Salzkammergut Klinikums in Vöcklabruck arbeitet. Sie und ihre Kollegen/innen mussten ihr Leben ziemlich umstellen – und dazu auch noch auch den Ablauf im Krankenhaus. Neben Patienten mit Herzkreislaufversagen sind sie jetzt in der neu gestalteten Notaufnahme auch erste Anlaufstation für Corona-Verdachtsfälle. „Ich habe sie nie klagen gehört“, sagt Simone Wagner.
  • Reinhard  – ist der Papa, den sich wohl im Moment viele wünschen. Und er ist ein Beispiel dafür, dass man auch in der eigenen Familie zum Alltagshelden werden kann. „Er ist immer für uns da und hält uns bei Laune“, schreibt seine Frau Bianca. Da sie sich als Lehrerin viel um andere Kinder und Hausaufgaben kümmern muss, arbeitet ihr Mann im Haushalt, im Home-Office als Projektmanager – und spielt mit seinem Sohn. Er tanzt mit ihm, er baut mit ihm, er zaubert mit ihm, er malt mit ihm. „Er ist der perfekte Papa und Ehemann, vor allem in diesen Zeiten, in denen die Kinder ihre Freunde und ihre Großeltern vermissen.“

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