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22. September 2021

Die Hotelierstochter Emma Nischler hat bei ihrem Kunststudium in Florenz mindestens einmal richtig an sich gezweifelt: als Leonardo Meoni vor ihr in den Prüfungsraum marschierte. Mit mindestens zwei Meter hohen und aufsehenerregenden Bildern. Heute hängen genauso große Werke des 27-Jährigen im Lindenhof.

"Seine Bilder werden bald unbezahlbar sein…“

Wenn Emma Nischler heute das Hotel ihrer Familie in Naturns betritt, geht der Blick jedes Mal automatisch nach rechts – zu den zwei großen Bildern des Italieners Leonardo Meoni im Eingangsbereich. „Ich bin so stolz, dass wir ihm gleich drei Werke abkaufen konnten“, sagt die ehemalige Kunststudentin, die ihrem einstigen Studienkollegen eine große Karriere prophezeit: „Wahrscheinlich werden seine Bilder bald unbezahlbar sein.“

Leonardo Meoni und Emma Nischler haben in Florenz bei Professor Calogero Saverio Vinciguerra studiert und gemeinsame Erinnerungen an den Mann. Sizilianer ist er, temperamentvoll ist er – und er habe seinen Studierenden die abenteuerlichsten Geschichten erzählt: dass er als Kind in einen Topf voll brühenden Wassers gefallen und unverletzt geblieben sei, dass ein unterirdischer Tunnel von Favara aus Sizilien mit China verbinde und und und. Und er habe ihnen das Malen beigebracht. Und zwar so, dass jeder seine künstlerischen Fähigkeiten entfalten konnte.

Die Fähigkeiten von Leonardo Meoni lagen zweifelsfrei darin, traumhafte Vorstellungen von imaginären Orten auf monochromatische Leinwände aus Samt zu zaubern. „Es war bei der Defensio unserer Bachelorarbeit. Ich saß im Warteraum – und dann kam Leonardo. Er brachte mindestens zwei Meter hohe Bilder mit, und sie waren wunderschön“, sagt Emma Nischler, die in diesem Moment fast schon verzweifelt ihre Werke anschaute. „Spätestens in diesem Warteraum wurde mir klar, was für ein großes künstlerisches Talent Leonardo war.“

Tatsächlich hat der junge Mann, der weiter zur Kunstakademie Brera nach Mailand wanderte und dort mehr in zeitgenössischer Malerei seinen Master machte, jetzt schon viel Erfolg. In Palermo besitzt er ein Studio, seine Ausstellungen zum Beispiel im Palazzo Scavuzzo Trigona in Palermo, in der Galleria H 24 in Prato oder im Safavi House, Isfahan im Iran waren ein voller Erfolg. Kritiker sprechen davon, dass bei ihm die Grenzen zwischen künstlerischen Gattungen und notwendiger Technik „verschmelzen“. Und: „Visionen von Landschaften wechseln sich ab in abstrakten Kompositionen und traumhaften Vorstellungen von imaginären Orten.“

Auch die Werke im Lindenhof sind aus monochromatischen Samt-Leinwänden mit matten Oberflächen. Farbe ist – wie bei vielen Werken von Leonardo Meoni – nur durch das Pigment des Samtes selbst gegeben. Das, so schwärmen Experten und Expertinnen (wie Emma Nischler) „verleihe der Komposition Tiefe“.

Dass Lindenhof-Gäste seine Werke jetzt bestaunen können, wie es Emma einst bei der Prüfung in Florenz tat, ist mehr als Zufall. Weil Leonardo in Mailand Malerei bis zum Master studierte und Emma sich den Skulpturen in Mailand verschrieb, trennten sich vor zwei Jahren ihre Wege. Aber vor wenigen Wochen stellte Emmas beste Freundin ihren neuen Freund vor. Gestatten: Leonardo Meoni, Künstler.

Emma über Leonardos Werke:

Postcard from the green forest

nennt Leonardo das Werk, das mir besonders gefällt. Es ist 200 x 200 cm groß und in einem wunderschönen Smaragdgrün. Zu erkennen ist ein grüner Nadelbaum – und wenn ich davor stehe, fühle ich mich wie in einem Südtiroler Wald. Mein Lieblingsbild haben wir unter der Metalltreppe bei der Rezeption aufhängen. Mit dem richtigen Licht reflektiert das Wasser sogar die Farben und das Motiv des Bildes.

 

 

Postcard

heißt das Bild, auf dem die Südtiroler Berge zu erkennen sind – in Terrabraun, fast schon in Farbrichtung Bronze. Seine (und meine) Freundin und ich haben Fotos von Südtirol ausgesucht – und Leonardo hat sich davon inspirieren lassen. Es hängt rechts in der Eingangshalle, ist 150 x 200 cm groß und man kann täglich neue Formen erkennen, je nachdem wie das Sonnenlicht durch das große Fenster scheint. Auch der Berg verändert sich dadurch immer wieder.

 

Postcard from the forest

zeigt einen dichten Nadelwald mit starken Kontrasten. Das Bild hängt neben „Postcard“, ist ebenfalls 150 x 200 cm groß. Die Farbe des Stoffes ist Altrosa – und sehr hell. Dadurch sticht die Zeichnung noch besser hervor. Ich fühle mich bei diesem Anblick wie im Traum, weil das Werk etwas Beruhigendes, etwas Friedliches ausstrahlt. Ich bin sicher: wenn man es länger betrachtet und in die Schönheit der Landschaft eintaucht, wird man neue Kraft tanken.

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