Kulinarik
Pure Luxury
03. Juli 2022

„Es ist wie bei einer guten Fußballmannschaft. Die Mischung macht’s“, sagt Giosué Nappo – und verpflichtete für die Küche des Lindenhof Pure Luxury & Spa DolceVita Resorts Köche aus ganz Europa. Aber alle vereint eine Liebe – die zu Südtirol.

Wenn Köche Nachtschicht haben…

Die Küche bebt. Live is life schmettert die österreichische Rockband Opus. Sie ist allerdings nur im Hintergrund zu vermuten. Zehn Köche haben den Refrain übernommen.

Samstagmorgen, 9 Uhr, in der Küche des Lindenhof Pure Luxury & Spa DolceVita Resorts. Es ist möglich, dass sich das Team von Küchenchef Giosué Nappo die Müdigkeit der Nacht aus der Seele schreien muss. Schließlich hat es nach der Schicht gestern Abend von Mitternacht bis um halb drei Fußball gespielt. Wahrscheinlicher aber ist, dass die Stimmung auch ohne „Nachtschicht“ so gut ist. „Wir sind eine eingespielte Mannschaft. Und wir sind auch Freunde“, sagt der 31-jährige Boss, der vor vier Jahren nach einer „Europatournee“ im Fleckchen Naturns im Lindenhof gelandet ist.

 

Es ist kein Zufall, behauptet er. „Ich habe von Touristen bei uns zu Hause immer wieder was über Südtirol gehört. Dann habe ich angefangen, über Südtirol zu lesen. Und irgendwann war mir klar: Da möchte ich mal hin“, sagt Giosué Nappo, der an einem kleinen Ort an der Amalfiküste aufgewachsen ist und bei der Oma kochen gelernt hat. Irgendwann wollte er nur noch kochen – und nicht mehr in die Schule. Er ließ sich auf Sardinien ausbilden, später lernte er in Küchen in der Toskana, der Schweiz, Brüssel und Paris dazu. Andere bei der Arbeit genau zu beobachten, ist eine seiner vielen Stärken. „Ich habe immer bei den Besten abgeschaut.“

 

Zuletzt bei Andi Pircher. Vor drei Jahren kam der Mann aus Kampanien zum damaligen Küchenchef in den Lindenhof – und begeisterte sich vor allem an den Südtiroler Gerichten. „Andi hat mir alles beigebracht – und auch seine Rezeptsammlung überlassen. Es war eine tolle Zeit mit ihm“, sagt Giuosé Nappo, der jetzt natürlich im Lindenhof Pure Luxury & Spa DolceVita Resort auf Spezialitäten aus Südtirol und Kochkunst aus Italien setzt. Denn die italienische Küche wird auf der ganzen Welt geschätzt. „Weil sie einfach und großzügig ist – und weil Produkte aus Italien überall verwendet werden“, sagt Giosué. Anfangs habe er sich darüber gewundert, inzwischen ist ihm klar, welches Naturparadies sein Heimatland bietet. Und er erzählt von einem französischen Küchenpapst, der gesagt hat, wenn die Italiener erst merken, was sie für Schätze im Garten haben, werden sie die besten Köche weltweit stellen. Und er erzählt von Fulvio Pierangelini, der in einem Restaurant in Brüssel einen zweiten Stern bekommen hat – wegen seiner Spaghetti al pomodoro.

 

Italienische Küche mögen alle. Auch in Südtirol.

 

„Wir werden die italienische Küche stärken. Aber wir werden auch Südtiroler Gerichte anbieten. Schließlich haben wir hier fast alle Produkte aus der Natur, die wir brauchen“, sagt Giosué Nappo. Für ihn ist die italienische Küche zeitlos, ohne Firlefanz, der immer wieder neu erfunden werden muss. „Unsere mediterrane Küche unterliegt keinem Zeitgeist. Es ist keine Modeerscheinung, es gab sie schon bei meiner Oma und es wird sie auch in vierzig Jahren noch geben.“

 

Italienische Küche hat im Lindenhof aber auch noch eine andere Bedeutung. In der Lindenhof-Küche wird vor allem italienisch gesprochen. „Wir sind doch in Italien – oder nicht?“, fragt der Chef, der sich für sein Team auch Italiener gesucht hat, die internationale Erfahrung haben und gerne in Südtirol arbeiten wollten. Mit allen hat er schon irgendwo zusammengearbeitet. „Es ist wie bei einer guten Fußballmannschaft. Sie muss harmonieren und zusammenpassen.“ Es nütze nichts, wenn man nur Stürmer habe beim Fußball. Und in der Küche brauche man nicht nur Künstler. Es seien verschiedene Aufgaben zu erfüllen. „Die Mischung macht’s.“

 

Giosué Nappo hat die Mischung gefunden. Er sei ein positiver Mensch und brauche positive Typen um sich herum. Mit Zwang und Druck könne man keine gute Arbeit abliefern, sagt er, obwohl er zugibt, „dass auch unter Freunden schon mal Kochtöpfe fliegen“. Das gehöre dazu, wenn alle das Beste geben müssen. Auch bei einem guten Team.

 

Im Fußball jedenfalls gewinnen seine Köche um Mitternacht fast immer.

 

Live is life. Von acht am Morgen bis halb drei in der Nacht.

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