50 Jahre Herzlichkeit – ein (Aus-)Blick zurück

Emma Nischler bastelt am neuen Layout für den Blog, ihre Schwester Chiara liest die Texte gegen. 50 Jahre Lindenhof – da will man ganz nah bei den Gästen sein. Und vielleicht entdecken ja bei diesem Jubiläum auch ein paar Menschen das Lindenhof Pure Luxury & Spa DolceVita Resort neu für sich. Und buchen das nächste Mal ihren Urlaub in Naturns. Über facebook, über instagram, über das SUITE-Onlinemagazin macht die nächste Nischler-Generation ihr Hotel in Naturns europaweit noch bekannter. Werbung in eigener Sache. Storytelling nennt man das heute.

Vor 50 Jahren hat der Opa von Emma und Chiara sein Auto vollgepackt. Mit Kisten von Wein, mit bestens verpacktem Speck. Nur mühsam konnte Werner Nischler noch ein Plätzchen für seine Frau frei räumen. Die Reise ging nach Deutschland. Zu den Reisebüros. Dort zeigten die Nischlers voller Stolz Bilder ihrer neuen Pension oben am Kirchweg in Naturns – ließen Visitenkarten und die ersten Prospekte zurück. Und reisten ohne Wein und Speck wieder nach Südtirol. In der Hoffnung, die Reisebüros würden ihr Haus weiterempfehlen. Anderen Einfluss hatte man damals nicht bei der Akquise von neuen Gästen.

Es hat sich viel verändert. Aus der Pension Lindenhof mit den 25 Zimmern ist ein Designhotel geworden (2004) mit 64 Zimmern und Suiten. Und das Designhotel wurde jetzt auch noch erweitert zum Pure Luxury & Spa DolceVita Resort (2018) – mit

80 Zimmern & Suiten
einem Wellnesstower und 8 Saunen
einem eigenen Familybereich plus Pools und Sauna
einem Sportpool, einem Indoor- & Outdoor-Pool, einem Nudepool und einem Solepool
170 Ruheliegen im Saunabereich
einer ArtSPA für Beauty, gesundheitlichen Anwendungen und Massagen
dem Fit & Fun House auf zwei Ebenen
90 Mitarbeitern.

Die einstige Pension erfüllt 50 Jahre später höchste 5-Sterne-Hotelansprüche – und wurde von Experten und Gästen gleich nach dem Umbau in einer Abstimmung der Online-Plattform „Wellness Heaven“ zum besten Wellnesshotel Europas gewählt. „Noch stolzer bin ich aber, dass unsere Stammgäste auch nach den Erweiterungen gesagt haben, der Lindenhof habe nichts an seiner Herzlichkeit verloren“, sagt der Mann, der seit 27 Jahren als Hotelchef das Haus leitet. Joachim Nischler hat mit 27 Jahren den Lindenhof übernommen – und ihn als Familienbetrieb weitergeführt. Heute sind Chiara (28) und Emma (26) mit in der Chefetage, und auch Senior Werner (82) begrüßt noch am frühen Morgen an seinem Lieblingsplatz gleich neben der Bar und dem Eingang in den Speisesaal die Stammgäste, die mit ihm älter geworden sind.

Die architektonischen Erweiterungen waren notwendig, um im harten Tourismusgeschäft gegen Mitbewerber bestehen zu können. Und obwohl man mit Speck keine Gäste mehr fängt, gilt auch heute noch ein zweiter Trumpf, den Werner und Doris Nischler früher spielten: „Der Gast muss sich bei uns wie zu Hause fühlen.“ Auch Joachim Nischler hat den Urlauber als „seinen“ Gast betrachtet, versucht ihn vom ersten Tag an zu verwöhnen – und schult seine Mitarbeiter*innen entsprechend. Wobei ihm von Anfang an ein Einstellungskriterium klar war: „Diese positive Ausstrahlung kann ein Mensch nicht lernen. Die muss er mitbringen, wenn er im Lindenhof arbeiten will.“

So ist in 50 Jahren der Spagat gelungen: eine Pension zum Pure Luxury Resort umzubauen und das persönliche Ambiente des Vertrauens und Wohlfühlens zu erhalten. „In anderen Resorts musst du dich erst mal sechs Tage zurechtfinden und einleben. Und am siebten Tag fährst Du wieder nach Hause“, sagt Max Keppler aus Heidelberg. Im Lindenhof zieht er schon nach vier Nächten eine positive Bilanz. „Du merkst hier, dass Du bei allen willkommen bist – und fühlst Dich gleich beim Welcome-Drink auf der Terrasse irgendwie heimisch.“

Vielleicht ist dies das Geheimnis. Der Pension Lindenhof. Und des Lindenhof Pure Luxury & Spa DolceVita Resorts. Vielleicht hat es gar nicht so viel mit Wein und Speck und Social Media zu tun.