50 Jahre
09. Juni 2022

Hannelore Dichtl ist Gast der ersten Stunde. Ihr Rückblick auf die Lindenhof-Geschichte ist sehr persönlich.

Das Herz ist geblieben

Der siebenjährige Noah unterbricht das Telefongespräch der Oma. „Mit wem telefonierst Du?“, fragt er. „Mit dem Lindenhof“, sagt die Oma. „Mit Joachim!“, ruft der Kleine erfreut und will ganz schnell den Hörer. Aber: die Enttäuschung ist groß. Am anderen Ende ist nicht der Hotelchef, sondern nur der böse Onkel von der SUITE. Die Szene zeigt, wie sehr die ganze Familie von Hannelore Dichtl mit dem Hotel in Naturns verbunden ist.

 

Der siebenjährige Noah unterbricht das Telefongespräch der Oma.

„Mit wem telefonierst Du?“, fragt er. „Mit dem Lindenhof“, sagt die Oma. „Mit Joachim!“, ruft der Kleine erfreut und will ganz schnell den Hörer. Aber: die Enttäuschung ist groß. Am anderen Ende ist nicht der Hotelchef, sondern nur der böse Onkel von der SUITE. Die Szene zeigt, wie sehr die ganze Familie von Hannelore Dichtl mit dem Hotel in Naturns verbunden ist.

 

Hannelore Dichtl über ihren ersten Urlaub im Lindenhof (1974):

„Ich weiß noch, dass wir schon am Telefon bei der Anfrage begeistert waren. Die waren so freundlich zu uns, dass wir  uns noch mehr als sonst auf den Urlaub gefreut haben. Und wir sind nicht enttäuscht worden. Von Anfang an sind wir wie in einer Familie aufgenommen worden. Es gab Grillabende auf einer Alm und im Garten – und Werner Nischler ist mit uns allen wandern gegangen. Es war schon ein Erlebnis, wie er vorher alles in Rucksäcke gepackt hat, die wir dann tragen durften: In einem Rucksack waren nur Rotweinflaschen, im anderen der Weißwein, dann kam das Brot, der Speck usw. Das hat ein Zusammengehörigkeitsgefühl gegeben – und dadurch haben wir auch schnell andere Gäste kennengelernt, die heute noch meine Freunde sind. Was haben wir mit denen und den Nischlers gefeiert… Manchmal wäre es gut gewesen, wir hätten anschließend zu Hause Urlaub vom Lindenhof machen können.“

 

Hannelore Dichtl über die Atmosphäre im Lindenhof:

„Als mein Mann Zahnschmerzen hatte, haben sich alle um ihn gekümmert. Erst haben sie ihm Medikamente gebracht, dann wurde ein Zahnarzt angerufen und er nach Meran gefahren. Später erkundigte sich Werner Nischler jede Stunde, wie es ihm geht. Ich erinnere mich auch noch, dass sie Bettflaschen ins Zimmer brachten, wenn jemand krank wurde. Und es gab immer eine Kanne Tee, wenn sich einer nicht wohl fühlte. Das zeigt auch die Herzlichkeit des Hotels, neben dem, was wir alle kennen: den super freundlichen Service in allen Bereichen. Ich will es mal so sagen: im Lindenhof hast du dieses einmalige Gefühl, dass du in einem traumhaften Urlaub bist – und trotzdem zu Hause.“

 

Hannelore Dichtl über einen „Ausrutscher“, weil der Lindenhof mal kein Zimmer mehr frei hatte:

„Notgedrungen mussten wir ein anderes Hotel in Südtirol buchen. Es war kein Urlaub für uns. Weniger wegen des Hotels, mehr deshalb, weil wir ständig verglichen haben: Meinem Mann hat das oder jenes im Lindenhof besser gefallen, ich habe an anderen Dingen rumgenörgelt und behauptet, dass im Lindenhof besser gekocht, mehr geputzt, schneller bedient würde. Und so weiter… Wir haben eigentlich bei allem nur an den Lindenhof gedacht und uns geschworen, nie wieder in ein anderes Hotel zu gehen. Obwohl wir uns früher eigentlich nie vorstellen konnten, jeden Urlaub am gleichen Ort zu verbringen. Jetzt komme ich mit meiner Tochter und ihrer Familie noch immer in den Lindenhof.“

 

Hannelore Dichtl über Urlaub mit der Familie:

„Als der heutige Hotelchef Joachim Nischler klein war, wollte er ja immer meine Tochter Susanne heiraten. Und auch die hat sich wegen Joachim immer auf den Urlaub im Lindenhof gefreut – und darauf, dass sie mit anderen kleinen Mädchen unten im Keller schick und mit langem Kleid an der Hotelbar sitzen und alkoholfreien Cocktail trinken durfte. „Hockebare“ haben sie die Barhocker genannt. Heute ist Susanne verheiratet und hat ihren Mann gezwungen, Urlaub im Lindenhof zu machen. ,Da ist doch nichts los‘, hat er vor der ersten Fahrt nach Naturns gebockt. Inzwischen freut auch er sich auf diesen herzlichen Urlaub – und sein Sohn Noah freut sich wieder besonders auf Joachim. Schon sechs Wochen nach der Geburt war Noah das erste Mal bei ihm, jetzt ist er sieben. Also: in unserer Familie sind alle überzeugt vom Urlaub im Lindenhof.“

 

Hannelore Dichtl über ihre Freundschaft zu Werner und Doris Nischler:

„Damals hat man ja 14 Tage Urlaub gemacht und nicht nur so ein paar Tage wie heute. Dass man da mit den Gastgebern auch über Privates redet, ist doch klar. Aber mit Werner und Doris hat uns mehr verbunden, auch gemeinsame Hobbies. So sind wir zum Beispiel immer zu Werners Pfingst-Tennisturnieren angereist. Und später haben wir zusammen Golf gespielt. Da ist eine Freundschaft entstanden. Doris und Werner haben mich auch schon zu Hause besucht.“

 

Hannelore Dichtl über den heutigen Hotelchef Joachim Nischler:

„Man glaubt das ja heute kaum: aber Joachim war als Kind wirklich schüchtern. Ich weiß noch, wie er als kleiner Knirps an einem Muttertag mit Anzug und Fliege im Speisesaal stand und jeder Mutter eine Rose überreicht hat. Das war so eine liebe Szene. Was er natürlich später geleistet hat und wie er den Lindenhof seines Vaters weiterentwickelt hat, ist eine großartige Leistung. Ich bewundere ihn dafür. So wie ich seinen Vater bewundert habe, dass er ihm schon in seinen jungen Jahren vertraut hat. ,Der schafft das schon´, hat Werner immer gesagt, wenn Gäste anfangs skeptisch waren.

 

Hannelore Dichtl über die bauliche Weiterentwicklung des Lindenhofs:

„Wir haben ja schon bei unserem ersten Besuch gesagt: ,Dieses Hotel passt hervorragend in die Landschaft´. Es hatte so eine heimelige Ausstrahlung. Nach dem ersten großen Umbau von Joachim sind wir dann abends in Naturns angekommen. ,Du hast Dich verfahren´, sagte ich zu meinem Mann, als wir auf dem neuen Parkplatz standen und das neue Design sahen. Wir sind rein, vieles hat anders ausgesehen – nur eines ist geblieben: Wir haben uns sofort wieder wohlgefühlt. Am anderen Tag sind mein Mann und ich extra rüber zum Nörderberg, um uns den neuen Lindenhof bei Tageslicht von weitem anzusehen. Und beide waren wir wieder einer Meinung: auch dieser Lindenhof passt hierher. Ich konnte zwar zuvor die Sorge mancher Gäste verstehen, die glaubten, der Lindenhof könne mit immer mehr Größe auch immer mehr Ambiente verlieren. Aber ich sage heute nach allen Umbauten: Die Fassade des Lindenhofs hat sich verändert, das Herz ist immer geblieben.“

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