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30. August 2019

Naturns – 5 Ausflugsziele, die Sie gesehen haben müssen!

Wer seinen Urlaub in Südtirol verbringen möchte, der kommt an Naturns, zwischen dem Vinschgau und dem Meraner Land gelegen, fast nicht vorbei. Mit über 315 Sonnentagen im Jahr zählt Naturns zu den sonnigsten Gemeinden Südtirols. Die Lage ist perfekt für jeden, der viel Abwechslung in seinem Urlaub in Südtirol möchte. Vor dem Fuß der imposanten Texelgruppe mit ihren mächtigen 3000ern, an der Grenze zwischen dem Apfelparadies Vinschgau und dem mediterranen Meraner Land, mit dem steppenartigen Sonnenberg auf der einen und dem dicht bewaldeten Nörderberg auf der anderen Seite, lässt die Umgebung von Naturns wirklich keine Wünsche offen.

Doch auch die Ortschaft Naturns selbst bietet eine Menge Sehenswürdigkeiten direkt im Dorf oder nur unweit entfernt. So können Sie einen erlebnisreichen Urlaub in Südtirol verbringen, auch wenn Ihnen der Sinn nicht nach sportlichen Aktivitäten und Action steht – oder Sie während eines ansonsten adrenalinreichen Aufenthalts einmal lieber die Annehmlichkeiten nutzen wollen, die unser modernes Wellnesshotel Lindenhof zu bieten hat. Diese 5 Ausflugsziele, die wir Ihnen zusammengestellt haben, sind nämlich perfekt als kurzer Ausflug, um Ihnen den Rest des Tages “frei” für alle Verwöhnmomente unseres 4 Sterne-Hotels in Südtirol zu lassen:

1500 Jahre Geschichte lebendig gemacht – Prokulus Kirchlein und Museum

Inmitten der Apfelgärten östlich von Naturns, nur einen Spaziergang weit vom Dorfkern entfernt, liegt das kleine Kirchlein St. Prokulus, das dem gleichnamigen Heiligen gewidmet ist. Er war Überlebender der Christenverfolgung unter Diokletian und einer der ersten Bischöfe von Verona. Auf Drängen des heidnischen Statthalters musste er allerdings aus der Stadt fliehen, was auch in den Wandmalereien in der Prokuluskirche zum Ausdruck gebracht wird. Von außen wirkt die Kirche nämlich unscheinbar, doch sie beherbergt in ihrem Inneren einen bedeutenden Schatz an Wandmalereien mehrerer Epochen und zählt zu den wichtigsten Freskenfundorten in Mitteleuropa. Jene neuesten Fresken, die die ältesten Fresken zuerst verbargen, wurden sorgfältig entfernt und können im gegenüber liegenden Prokulus-Museum bestaunt werden.

Auch dieses 2006 erbaute Museum, gegenüber der Kirche gelegen, verbirgt seine Pracht auf den ersten Blick vor dem Auge des Besuchers. Nur das Eingangsportal fällt auf, der Rest des Museums ist komplett unterirdisch angelegt. In vier multimedialen Stationen führt die Reise durch einen fesselnden Parcours, der nacheinander Spätantike, Früh- und Spätmittelalter und frühe Neuzeit mit kurzen Filmsequenzen und archäologischen Funden aus Naturns und Umgebung wieder lebendig werden lässt. Neben einem anthropologischen Teil mit detaillierten Informationen über Leben und Wirken der Naturnser im Laufe der Jahrhunderte bietet das Museum zudem die oben erwähnten abgenommenen gotischen Fresken.

Zusammen bilden die St. Prokulus Kirche und das Prokulus Museum somit eine harmonische Einheit und machen gemeinsam 1.500 Jahre Geschichte in Naturns lebendig.

Naturns: Zuhause bei Reinhold Messner – Schloss Juval und Messner Mountain Museum

Etwas oberhalb des Dorfes, in 20 Auto- oder Busminuten oder eineinhalb Stunden gemütlichen Wanderns bequem zu erreichen, thront auf einem Hügel am Eingang des Schnalstales Schloss Juval. Im 13. Jhd. erstmals urkundlich erwähnt und zwischenzeitlich fast komplett verfallen, wurde es nach häufigem Besitzerwechsel schließlich 1983 vom Südtiroler Extrembergsteiger Reinhold Messner erworben und aufwändig restauriert. Heute beherbergt Schloss Juval deshalb, neben der privaten Sommerresidenz Messners, eines seiner sechs Messner Mountain Museen, kurz MMM

Das MMM Juval ist ganz dem Mythos Berg gewidmet. Neben Messners umfangreicher Abenteuer-Bibliothek und der europaweit größten privaten Tibetika-Sammlung findet der interessierte Besucher hier auch eine Bildergalerie zu den heiligen Bergen der Welt, Messners Maskensammlung aus fünf Kontinenten und den zum stundenlangen Stöbern einladenden Expeditionskeller. Einige weitere Ausstellungsräume zu verwandten Themen und die Renaissance-Fresken des Schlosses selbst runden das, natürlich von geschulten Führern erklärte, Angebot des MMM Juval ab. Nicht direkt Teil der Ausstellungen, aber ebenfalls sehenswert ist das Glasgiebeldach über dem verfallenen Nordtrakt, das die zerstörte Schlossseite schützt und trotzdem den Blick auf ihre turbulente Geschichte freilässt.

Auch die Umgebung rund um das Schloss Juval lädt nach einem Besuch noch zum Verweilen ein. Ein kleiner Bergtierpark u.a. mit Yaks begeistert Jung und Alt, im Gasthaus Schlosswirt werden hofeigene Produkte von Messners Bauernhof serviert und im Weingut Unterortl exzellente Weine verkostet und verkauft. Am Fuße des Burghügels können Sie schließlich auf dem Heimweg noch einen Abstecher in einen kleinen aber gut sortierten Bauernladen machen.

Memento mori im neuen Gewand – Der Plauser Totentanz

Einige Kilometer entfernt von Naturns, am Anfang des Vinschgaus, liegt die Kleingemeinde Plaus. Neben einer Vielzahl anderer historisch wertvoller Stätten beherbergt diese Nachbargemeinde von Naturns auch den berühmten „Plauser Totentanz“. Dieses 2001 fertiggestellte Kunstwerk besteht aus 18 Bildtafeln von insgesamt 36 m Länge und befindet sich auf der äußeren Friedhofsmauer der Pfarrkirche St. Ulrich. Hier befand sich zuvor bereits ein älterer Totentanz, der allerdings durch zu weit fortgeschrittenen Verfall und mangelnde Dokumentation über den Originalaufbau nicht mehr restauriert werden konnte. So wurde der berühmte Vinschger Künstler Luis Stefan Stecher beauftragt, einen würdigen Ersatz zu entwerfen. Das ist ihm gelungen! 

Die 18 Bildtafeln befassen sich alle, manchmal ernst und manchmal weniger, mit dem allgegenwärtigen Thema des Todes in all seinen Facetten. Wer jetzt aber denkt, ihn erwarte ein düsteres, deprimierendes Mahnmal, der liegt falsch. Zum einen sind die Inschriften alle im urigen Vinschger Dialekt verfasst und reimen sich meist, zum anderen ist ein Großteil davon mit einem Augenzwinkern des Künstlers zu verstehen, der seinen bekannten Humor gern und oft einfließen ließ. Alle 18 Szenen müssen Sie sich schon in Person selbst anschauen, um ihre beeindruckende Wirkung zu verstehen.

Auf den Spuren der Gletschermumie – archeoParc Schnalstal

Bequem mit der Buslinie 261 zu erreichen finden Sie im Schnalstal, genauer gesagt in Unser Frau, ein ganz spezielles Ausflugsziel: den archeoParc. Die 1991 gefundene Gletschermumie “Ötzi” hat zwar ihren Platz im Archäologiemuseum in Bozen gefunden, doch hier, einen Steinwurf von Ötzis Fundstelle am Tisenjoch entfernt, wird das Leben vor 5000 Jahren umfassend und anschaulich dargestellt. Und das mit viel Liebe zum Detail, so z. B. gehören fast sämtliche Pflanzen und Bäume auf dem Gelände zu Arten, die bereits vor Tausenden von Jahren in dieser Gegend wuchsen. 

Dabei legt das Freilicht- und Aktivmuseum immer großen Wert darauf, nicht nur zu zeigen und zu erklären. Der Fokus der Attraktion, der besonders für Familien ideal ist, ist das Erleben. Originale Nachbauten von Hütten und Stätten können betreten, Brot mit jahrtausendealter Technik gebacken und die Fertigkeiten als Bogenschütze erprobt werden. Auf einer Fläche von 8.000 m² finden sich neben den Erlebnisparcours auch eine Dauerausstellung über Ötzi, sowie mehrere Ausstellungen und Lehrpfade, die sich zwar nicht mit dem Lebensraum der Gletschermumie direkt befassen, aber dafür einen Einblick in die Lebensräume und -gewohnheiten benachbarter Gebiete ermöglichen.

Es gibt zwei Varianten, das Aktivmuseum zu entdecken: ein kurzer Blick zurück in Ötzis Zeiten auf dem Parcours 1 (diverse Ausstellungen, Baumlehrpfad und Hausgruppe Alpentäler), ca. eine Stunde; oder das Komplettpaket Parcours 1, 2 und 3, das neben dem Parcours 1 auch die Hausgruppe Poebene, die Hausgruppe Nördliches Alpenvorland, den neu errichteten Bootssteg, den Bogenschießstand und die Besucherwerkstatt mit Brotbackhaus beinhaltet. Abgerundet werden können beide Möglichkeiten mit einem Besuch im Museumsshop oder einem gemütlichen Imbiss im Cafè des Museums.

Ran an den Speck! – Das Speckmuseum in der Moser Speckworld

Kaum ein Südtiroler Lebensmittel ist neben Äpfeln und Wein europa-, wenn nicht weltweit so bekannt und beliebt wie der Südtiroler Speck. Er ist ein Teil von Kultur und Tradition und in der Kulinarik allgegenwärtig, und jeder Hersteller, von kleinen Almbauern bis zum nationalen Großhersteller, hat sein eigenes geheimes Familienrezept für das Würzen.

So auch die renommierte Speckhersteller-Familie Moser aus Naturns in Südtirol. Ihr Geheimrezept gibt sie zwar nicht preis, aber ansonsten verrät sie dem interessierten Besucher in ihrer Erlebniswelt, der Speckworld, alles Wissenswerte über das traditionelle Südtiroler Produkt. Die Moser Speckworld, in originaler Almhüttenarchitektur mit ausladendem Schindeldach erbaut, zeigt die beeindruckende Geschichte des Specks auf. Über Generationen hinweg wurde der Schinken von den Bauern um die Weihnachtszeit geräuchert, um ihn für das ganze Jahr haltbar zu machen. Dabei wurde eine Kombination aus der mediterranen Methode der Lufttrocknung und der alpinen Methode der Räucherung angewendet – der Südtiroler Speck wird zuerst nur leicht geräuchert und dann 20-30 Wochen luftgetrocknet. 

Diese und viele weitere interessante Fakten zur Aufbewahrung, dem richtigen Schneiden, Rezepten und Kuriosem werden von interaktiven Stationen und Informationstafeln dargestellt. In der Erlebniswelt können Sie außerdem eine traditionelle Selchküche mit altem Herd, einen originalem Schweinetrog, eine echte Wurstspritze, eine alte Produktwaage und viele weitere urige Geräte aus der traditionellen Speckproduktion begutachten. Sogar Reinhold Messner, dem oben bereits erwähnten Südtiroler Extrembergsteiger, ist als bekanntestem Werbeträger von Moser Speck hier eine kleine Ausstellung gewidmet. 

Wer nach diesem detaillierten Ausflug in die Geschichte des Specks selbst ein Stück traditioneller Südtiroler Kulinarik auch zu Hause genießen möchte, der kann sich das eine oder andere Speck-Produkt gleich aus dem Direktverkauf in der Moser Speckworld mitnehmen.

Bildquelle © Lindenhof Lifestyle DolceVita Resort

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